Pegauer Spielmannszug löst sich auf

Die letzten Akkorde spielte er beim Karnevalsumzug in Pegau, danach blieben die Instrumente stumm: der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr in Pegau hat vor wenigen Tagen seine Auflösung beschlossen. Hauptgrund ist fehlender Nachwuchs, gibt Wehrleiter Marco Becher Auskunft. Zuletzt zählten die Musikanten gerade mal 14 Mann und viele davon sind 60 Jahre und älter. „Für Auftritte hat das leider nicht mehr gereicht“, sagt er mit Bedauern.Akut seien die Nachwuchssorgen schon im vergangenen Jahr geworden, doch die Spielleute um ihre langjährige Leiterin Andrea Baldeweg wollten so schnell nicht aufgeben, übten weiter fleißig jeden Dienstagabend im Gerätehaus und bestritten Auftritte. Auch beim Karnevalsumzug im Februar hatten sie es noch einmal versucht und quasi Werbung in eigener Sache betrieben. „Aber leider ist es schwierig, junge Leute dafür zu gewinnen. Wenn das nur auf Krampf geschieht, bringt das keinem was“, findet der Wehrleiter. „Ich finde es sehr schade. Aber vielleicht wird es in ein paar Jahren wieder besser und der Spielmannszug kann weiter machen.“ Sowohl die Instrumente als auch die Bekleidung werden zunächst einmal eingelagert. In Pegau gehört die Musik seit langem zur Feuerwehr, wahrscheinlich schon seit ihrer Gründung 1869. Der Musikzug wurde in der Chronik erstmals 1894 erwähnt und erlebte seitdem eine wechselvolle Geschichte. Auflösung 1938, Neugründung 1955, dann schlief die Tradition 1980 ein, um nach der Wende wieder aufzuleben. Knapp dreißig Mitglieder zwischen neun und 62 Jahren spielten Becken, Lyra und Querflöte und schlugen die Marschtrommeln. Bis zu 30 Auftritte standen pro Jahr an, bei Schützen-, Stadt-, Vereins- und Dorffesten. Es gab gute Platzierungen bei Wettbewerben wie 2006 beim Landesausscheid sächsischer Feuerwehrmusiker in Riesa, auch beim Tag der Sachsen waren die Pegauer dabei.

Quelle: LVZ.de